Stellungnahme der SPD-Fraktion zur Windkraft in Billerbeck
Windkraft – da wo diese hinpasst
Die SPD Billerbeck unterstützt „Windkraft – da wo diese hinpasst“ und fordert die Öffentlichkeit zu informieren und zu beteiligen
Die beantragten Vorhaben zur Errichtung und zum Betrieb von 15 Windkraftanlagen mit einer jeweiligen Gesamthöhe von ca. 250 Metern werden das Landschafts- und Stadtbild von Billerbeck in einem Maße verändern, das es so noch nicht gegeben hat. Anlagen auf den Höhen der Baumberge werden bis zu 400 Meter über Normalhöhenull stehen. Der Dom kommt gerade mal auf 215 Meter.
Und das alles gepackt in eine kleinteilige ländliche Umgebung mit einer Stadt, die sich, noch, idyllisch in die Landschaft schmiegt. Das Erkennungsmerkmal Billerbecks ist doch, dass man, egal von welcher Seite man kommt, immer als erstes den Dom als herausragendes Bauwerk sieht. Besucher sprechen von Idylle, trotz intensiver Landwirtschaft.
Bei den anstehenden Planungen gilt es zwei Seiten zu betrachten: die Interessen der Initiativen mit den Betroffenen im Außenbereich und die der Allgemeinheit.
Beide werden sich einig sein, dass regenerative Energiegewinnung wichtig und unverzichtbar ist.
Über diesen kleinsten gemeinsamen Nenner hinaus sind der SPD die Interessen der Billerbecker Öffentlichkeit besonders wichtig: keine Verspargelung und damit Beschädigung unserer Münsterländer Parklandschaft, einzuhaltende Standards beim Artenschutz, Schutz des touristischen Wirtschaftszweiges, Erhalt des Erholungswertes in Billerbeck.
Bei uns ist der Eindruck entstanden, dass von den Initiativen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes rein wirtschaftliche Interessen verfolgt werden. Hieraus wird auch bei den nachteilig Betroffenen durch finanzielle Beteiligungen eine hohe Akzeptanz erreicht, denn sie sind es, die die größten Möglichkeiten hätten, die Vorhaben zu kritisieren oder gar zu verhindern.
Wir weigern uns, die Debatte mit dem Heraufbeschwören einer Weltuntergangsstimmung zu führen.
In Billerbeck besteht kein Handlungsdruck.
Denn das Münsterland hat es amtlich bestätigt: der geforderte Flächenwert für Windenergie ist hier im Münsterland mehr als erreicht. Damit erfüllt auch Billerbeck die gesetzlichen Anforderungen.
Für die Abwägung beider Seiten bedarf es einer objektiven und unabhängig erstellten Gesamtplanung für das Stadtgebiet, und nicht die isolierte Betrachtung einzelner Bereiche.
Dies ist zu klein gedacht.
Wenn in Billerbeck mehr Windenergie gewollt ist, dann müssen der Billerbecker Öffentlichkeit auch die Konsequenzen aufgezeigt werden.
Dazu bedarf es mindestens einer visualisierten Darstellung aus unterschiedlichen Perspektiven und einer Sachinformation der gesamten Bevölkerung.
Für die SPD ist klar: Windenergie, wo diese hinpasst.
So ist in den ausgewiesenen Windvorrangzonen noch Platz, den es vorrangig zu bebauen gilt.
Wir sind gegen Vorhaben, die erhebliche Auswirkungen auf die Menschen haben und wider den Interessen der Allgemeinheit sind.
Wir sind für den Schutz der Fauna und Flora, der Landschaft wie auch unserer Kulturgüter.
Wir sind dafür, dass Windenergie nicht ideologisch verbrämt schön geschrieben und unbegrenzt und um jeden Preis realisiert wird.